Im ersten Teil der Serie über die Anforderungen eines guten Webhostings haben wir uns mit den Themen “Webhosting vs. Webserver”, Domain, Subdomain und TDL sowie mit dem Serverstandort befasst. Schon bei diesen Punkten hat man gesehen, dass es vor dem Anmieten eines Webhostings eine gewisse Weitsicht bedarf. In diesem Teil schauen wir uns die technischen Voraussetzungen, Traffic-Flatratemodelle und die benötigten Webspacegröße genauer an.

Weitere Teile der Serie “Webhosting Anforderungen”:

Technische Voraussetzungen (PHP, MySQL & Co.) für gutes

Wenn es um die technischen Voraussetzungen bei den Webhosting Anforderungen geht, sollte man sich zuerst fragen:

Auf welcher Grundlage werde ich die Website erstellen?

Für eine klassische HTML/CSS Website sind die Anforderungen an das Webhosting sehr gering. Dafür wird kein PHP-Modul am Server benötigt und auch keine MySQL-Datenbank. Allerdings sind die Darstellungsmöglichkeiten auf der Website sehr eingeschränkt. Dynamische Inhalte aus einer Datenbank sind dann nicht möglich.

Da die meisten Websites heutzutage auf einem CMS aufsetzen, ist PHP oder Perl und eine MySQL-Datenbank eine wesentliche Grundvoraussetzung für das Hosting. Mir persönlich sind auch keine Hosting-Lösungen mehr bekannt (zumindest suche ich danach nicht), bei denen diese Kriterien nicht erfüllt werden. Selbst bei den kleinen Hosting-Paketen erhält man bereits eine Hand voll MySQL-Datenbanken.

Worauf ihr allerdings achten solltet, sind die verfügbaren PHP- und MySQL-Versionen. Jedes CMS hat hier seine individuellen Anforderungen, die es zuvor zu prüfen gilt. Bei WordPress 4.4 sehen die technischen Voraussetzungen idealerweise wie folgt aus:

  • PHP 5.6 oder höher
  • MySQL 5.6 oder höher
  • Apache Modul “mod_rewrite”

Die Voraussetzungen der aktuellen WordPress-Version könnt ihr übrigens auf www.wordpress.org überprüfen.

Mit diesen technischen Voraussetzungen ist auch schon der Grundstein für eure dynamische Website mit WordPress oder einem anderen CMS gelegt.

Besonders wichtig bei den technischen Anforderungen, wenn es um das Thema SEO geht, sind die verschiedene Apache Module:

  • mod_rewrite:
    Zum Umschreiben von URL. Bei WordPress wird das z.B. bei den Permalinks eingesetzt. Allgemein ist es für die Darstellung von sprechenden URLs.
  • mod_gzip oder mod_deflate:
    Zur Komprimierung der Daten vor der Übertragung zum Website-Besucher. Gibt euch einen Boost bei der Ladezeit.
  • mod_expires:
    Steuern des Browsercaches beim Aufruf einer Seite. Der Besucher muss bei einem neuen Aufruf nicht jedes Mal alle Elemente der Website herunterladen, z.B. das Logo. Das schont eure Serverauslastung und beschleunigt die Ladezeit.

Die oben beschriebenen Anforderungen sind mit unter die wichtigsten technischen Punkte bei einem guten Webhosting. Es gibt aber noch weitere Faktoren, auf die man einen Blick werfen sollte, wie z.B.:

  • Kann ein richtiges SSL-Zertifikat für HTTPS erworben werden (kein selbst erstelltes!).
  • Anzahl der E-Mail und FTP-Benutzer.
  • Anzahl der MySQL-Datenbanken.
  • Werden CronJobs benötigt und bereitgestellt?

Traffic-Flatrate

Als Traffic wird die Datenmenge bezeichnet, die beim Abrufen einer Website erzeugt wird. In der Regel wird dieser Traffic monatlich vorgegeben. Im Grunde ist es nichts anderes, wie wir es von unseren Internet-Tarifen am Smartphone kennen. Auch hier haben wir ein bestimmtes Datenvolumen zur Verfügung, welches wir monatlich durch unseren Provider bereitgestellt bekommen.

Anders als beim privaten Smartphone-Traffic, kann der Traffic einer Website schnell ansteigen, je mehr Besucher man auf seiner Website hat. So gut wie alle guten Webhosting-Anbieter haben mittlerweile eine Traffic-Flatrate, selbst bei den kleinsten Hosting-Tarifen.

Auf diese Traffic-Flatrate solltet ihr unbedingt achten und es gibt preislich betrachtet keinen Grund, warum ihr an diesem Punkt sparen solltet. Hinzugekauftes Traffic-Volumen kann später ganz schön in die Kosten gehen und wird meist pro angefangenem Gigabyte berechnet. Und 1 GB ist schnell aufgebraucht!

Größe des Webspace

Auch bei der Größe des Webspace bieten solide Hosting-Angebote meist mehr Speicherplatz, als man überhaupt braucht. Bei vielen Anbietern erhaltet ihr mindestens 10 GB Speicherplatz. Selbst das ist für die meisten Websites heutzutage noch mehr als genug.

Wer allerdings sehr viele Bilder mit hoher Auflösung auf seiner Website präsentieren möchte oder große Programme zum Download anbietet, für den sollte es vielleicht etwas mehr als das Minimum sein. Eine andere datenhungrige Möglichkeit, die man bei vielen Hosting-Anbietern hat, ist die Einrichtung einer eigenen Cloud. Wer Dienste wie Dropbox oder OneDrive nutzt, der weiß, dass man im Grunde nie genug Speicherplatz haben kann.

Bei meinem Lieblings-Hoster All-Inkl.com* bietet allein der kleinste Webhosting-Tarif bereits 50 GB Speicherplatz. Für eine normale Unternehmenswebsite, selbst wenn dort viele Bilder, Videos und Dateien bereitgestellt werden, reicht diese Menge an Speicherplatz vollkommen aus.

Und so geht es weiter in der Serie zu den Webhosting Anforderungen…

Im nächsten Artikel (Teil 3) über die “Webhosting Anforderungen” geht es um die Verwaltungsmöglichkeiten des Webhostings, Datensicherungen und ganz wichtig… die Backup-Möglichkeiten des Webhosting.

 

Bildquelle: Clipdealer – SeanPrior *