Schon seit Ende letzten Jahres warten wir auf das neue Google Penguin Update 4.0. Google hat angekündigt, dass das Algorithmus-Update für Anfang 2016 geplant ist. Seit Freitag den 08.01.2016 geht es heiß her in den Suchergebnissen. Was bisher festgestellt wurde, was hinter dem neuen Google Penguin Update 4.0 steckt und womit ihr in Zukunft rechnen müsst, verrate ich euch in diesem Beitrag.

Update vom 13.01.2015:

Das Update vom letzten Wochenende hat mit keinem der Goolge-Tierchen etwas zutun. Es war einfach nur ein Core-Update.

Update vom 12.01.2015:

John Mueller stellt klar, dass es sich nicht um das erwartete Penguin Update handelt.

Inzwischen ist die These aufgeschlagen, dass es sich auch um ein Realtime Panda Update handeln könnte. Gery Illyes dementiert dies jedoch. Es handle sich um ein Core-Update. Na gut… das kann ja jetzt viel sein!

 

Update vom 11.01.2015:

Johannes Beus von Sistrix zeigt in seinem Blogbeitrag, dass es keine Anzeichen auf das Google Penguin Update 4.0 in Deutschland gibt. Dazu veröffentlicht er ein Google Doc mit den Top-50 Gewinnern und Verlierern.

Das steck hinter dem Google Penguin Update 4.0

Das Google Penguin Update stellt eine Änderung am Ranking-Algorithmus dar und ist auch unter dem Namen “Webspam Update” bekannt. Das Ziel dieses Algorithmus ist es , den Webspam in den Suchergebnisse zu bekämpfen. Als Webspam können laut Google alle Maßnahmen angesehen werden, von denen der Nutzer nicht profitiert. Beispiel für Webspam ist z.B.:

  • Keyword-Stuffing
  • Dubiose und minderwertige Backlinks aus Linkfarmen, Artikelverzeichnissen, Linknetzwerken, etc.
  • Cloaking
  • Ein unnatürliches und zu schnelles Linkwachstum
  • Übermäßig viele Links ohne thematischen Bezug

Was alles als Spam seitens Google klassifiziert wird, könnt ihr in den Webmaster Richtlinien nachlesen.

Seit der Veröffentlichung im April 2012 gab es immer wieder Updates und Data-Refreshs für den Google Penguin Algorithmus. Je nach Update und Land wurden unterschiedlich starke Auswirkungen festgestellt. Bei den betroffenen Websites konnte dabei ein massiver Abfall der Sichtbarkeit festgestellt werden, die z.T. gegen Null ging.

Hat ein Seitenbetreiber einen Impact festgestellt, so konnte er die dubiosen Maßnahmen zur Verbesserung des Rankings beseitigen und im Anschluss einen Reconsideration-Request über die Google Search Console (ehemals Webmaster Tools) einreichen. Lag die Vermutung nahe, dass die eigene Website zu unrecht abgestraft worden ist, so konnte man über das  Penguin-Beschwerdeformular eine Neuprüfung beantragen.

Mit dem Google Penguin Update 4.0 verläuft die Überprüfung auf Webspam ab sofort in Echtzeit. Es ist somit künftig kein Data-Refresh mehr notwendig. Der Reconsideration-Request zum Penguin Update gehört damit ebenfalls der Vergangenheit an.

Der Google Penguin Update-Verlauf bis heute

  • Penguin 1.0:
    Am 24.04.2012 erste Veröffentlichung. Ca. 3% aller Seiten im Google-Index waren vom Penguin Update betroffen.
  • Penguin 1.1:
    Am 26. 05.2012 erstes Update. Die Auswirkungen lagen bei unter 0,1%.
  • Penguin 1.2:
    Am 05.10.2012 zweites Update. Ca. 0,3% aller Seiten waren betroffen.
  • Penguin 2.0:
    Großes Update am 22.05.2013, bei dem ca. 2,3% aller Seiten im Index erwischt wurden.
  • Penguin 2.1:
    04.10.2013 ist ein Data-Update (ca. 1%)
  • Penguin 3.0:
    Ab 17.10.2014 über mehrere Wochen ausgerollt und nur ein Refresh-Update, also keine Änderung am Algorithmus selbst.
  • Penguin Everflux:
    Google geht zu Live-Updates anstelle von großen Data-Refreshs über. Data-Refreshs wurden zuvor Offline erstellt.
  • Penguin 4.0:
    Rollout am 08.01.2016? Es sieht ganz stark danach aus!

Erste Erkenntnisse zum Google Penguin Update

Seit dem 08.01.2015 verzeichnen die Tools Seowetter, MozCast und Algoroo einen starken Ausschlag. Es sind dabei starke Schwankungen in den Suchergebnissen zu verzeichnen. Die ersten Vermutung lassen auf das Google Penguin Update 4.0 schließen.

Penguin 4.0 verzeichnet durch MozCast

Quelle: mozcast.com vom 10.01.2016

 

Penguin 4.0 bei Seowetter Deutschland

Quelle: www.seowetter.de vom 10.01.2016

 

Penguin 4.0 bei Algoroo

Quelle: algoroo.com vom 10.01.2016

Neben den starken Ausschlägen wurden auch Änderungen an den SERP-Snipptes festgestellt, wie DEJAN SEO berichtet. Auch in den USA konnten diese Änderungen bereits festgestellt werden. Die SERP-Snippets sind jetzt anscheinend wesentlich länger als zuvor. Im Blog von DEJAN SEO könnt ihr die Ergebnisse sehen.

Bist du vom neuen Google Update betroffen?

Wie oben bereits erwähnt, sind die Sichtbarkeitsindizes ein guter Indikator. Zu empfehlen sind die folgenden Indizes:

Euren aktuellen SISTRIX Sichtbarkeitsindex könnt ihr einsehen. Den Verlauf seht ihr allerdings nur, wenn ihr die Suite gebucht habt. Den OVI könnt ihr auch nur innerhalb der XOVI-Suite sehen. Den Verlauf eurer SEO Visibility von Searchmetrix bekommt ihr allerdings ausgespuckt. Diesen solltet ihr also in den nächsten Tagen im Auge behalten!

Fazit

Alles sieht ganz stark danach aus, dass die Aktivitäten in SERPs auf das angekündigte Google Penguin Update 4.0 zurückzuführen sind. Google hat dies zwar noch nicht bestätigt, aber wir werden in den nächsten Tagen bestimmt etwas von den offiziellen Google-Sprechern zu hören bekommen.

Befürchtet ihr, dass eure Seite vom Google Penguin 4.0 betroffen sein könnte? Dann werft am besten die nächsten Tage immer mal einen Blick auf den Sichtbarkeitsindex eurer Website. Die großen Toolanbieter wie SISTRIX, Searchmetrics und XOVI haben sehr wahrscheinlich noch keine Daten erhoben. Wir können uns aber schon auf die Gewinner und Verlierer des Google Penguin Update 4.0 freuen. Nach bisherigen Ausschlägen der Tools sieht es danach aus, als hätte es richtig in den SERPs gekracht. Über das gesamte Wochenende hinweg gibt es schon eine starke Fluktuation in den SERPs.

Bildquelle vom Pinguin: © Teguh Mujiono / shutterstock.com*